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     |  | Status: | (Frage) beantwortet   |   | Datum: | 15:39 Di 29.03.2011 |   | Autor: | luna19 | 
 hallo!
 
 wir machen gerade in der Schule kosinus bzw.sinusfunktionen.
 Und ich wollte fragen,wie man auf  diese Funktionen kommt.
 Denn mein Lehrer hat das mit einem Strahlensatz und Satz des Pythagoras erklärt und ich  habe das nicht so verstanden.
 
 Danke !!
 
 
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 > hallo!
 >
 > wir machen gerade in der Schule kosinus
 > bzw.sinusfunktionen.
 >  Und ich wollte fragen,wie man auf  diese Funktionen
 > kommt.
 >  Denn mein Lehrer hat das mit einem Strahlensatz und Satz
 > des Pythagoras erklärt und ich  habe das nicht so
 > verstanden.
 >
 > Danke !!
 
 
 Hallo luna19,
 
 in diesem Fall solltest du zuallererst den Lehrer selber
 nach einer ausführlicheren oder etwas anderen Erläuterung
 fragen. Vielleicht bist du ja mit dem Verständnisproblem
 auch in deiner Klasse nicht allein. Ich gebe dir mal nur
 eine ganz simple Veranschaulichung. Wenn du einen
 Stab mit einer vorgegebenen Länge c schräg an eine
 Zimmerwand lehnst, könnte man auf verschiedene Arten
 angeben, wie schräg der Stab nun steht. Eine
 Möglichkeit wäre, den Neigungswinkel [mm] \alpha [/mm] des Stabes
 (zwischen dem Stab und dem Boden) zu messen.
 Wenn der Stab die Endpunkte A (am Boden) und B
 (an der Wand anliegend) hat, so kannst du auch das
 rechtwinklige Dreieck ABC betrachten, das sich zwischen
 Stab, Wand und Boden ergibt. Die Ecke C mit dem
 rechten Winkel ist dabei auf der Kante zwischen Boden
 und Wand, genau senkrecht unterhalb von B.
 Hat man kein Winkelmessgerät, aber einen Maßstab zur
 Hand, so könnte man anstatt den Winkel [mm] \alpha [/mm] zum
 Beispiel die Länge a der Strecke BC und die Länge c des
 Stabes messen.
 Du weisst, wie man aus diesen beiden Streckenlängen
 auch die Länge von b berechnen könnte, oder z.B.
 könnte man b und c messen und daraus a berechnen,
 oder aber a und b messen und c berechnen.
 Nun ist es also so, dass schon zwei gemessene Seitenlängen
 des (bei C rechtwinkligen !) Dreiecks ABC vollkommen
 ausreichen, um die Größe und Form des Dreiecks ABC
 komplett festzulegen, und damit natürlich auch den
 Winkel [mm] \alpha [/mm] (und auch den Winkel [mm] \beta [/mm] bei B).
 Es kommt nun noch eine weitere Betrachtung ins Spiel:
 Wenn wir uns nur für die Winkel interessieren, spielt
 es eigentlich keine wichtige Rolle, ob das Dreieck groß
 oder klein ist. Es kommt nur darauf an, ob die Form
 stimmt. Um den Winkel zu messen, könnte man z.B.
 den an der Wand lehnenden Stab so von der Seite
 fotografieren, dass man auf dem Bild ein verkleinertes
 Abbild des Dreiecks sieht. Es ist zwar kleiner als das
 ursprüngliche Dreieck ABC, aber es hat dieselbe Form
 und damit dieselben Winkel. Seine Seitenlängen sind
 aber alle verkürzt. Jetzt kommt der springende Punkt:
 sie sind zwar alle verkürzt, aber alle mit dem gleichen
 Faktor. Ist beispielsweise im großen Dreieck
 c=13 dm, a=12 dm und b=5 dm , hat möglicherweise
 das Dreieck auf dem Foto die Seitenlängen c'=65 mm,
 a'=60 mm und b'=25 mm (alle exakt ein Zwanzigstel
 der Originalmaße).
 Wichtig ist nun, dass dieser Proportionalitätsfaktor
 einfach aus der Rechnung herausfällt, wenn wir die
 Quotienten der Seitenlängen betrachten. Zum
 Beispiel ist
 
 [mm] $\frac{a'}{c'}\ [/mm] =\ [mm] \frac{60\ mm}{65\ mm}\ [/mm] =\ [mm] \frac{60}{65}\ [/mm] =\ [mm] \frac{12}{13}\ [/mm] =\ [mm] \frac{12\ dm}{13\ dm}\ [/mm] =\ [mm] \frac{a}{c}$ [/mm]
 
 Dieser Quotient (bzw. dieses Verhältnis) ist also gar
 nicht von der konkreten Größe des Dreiecks abhängig,
 sondern nur von seiner Form und damit vom Winkel [mm] \alpha.
 [/mm]
 Alle möglichen rechtwinkligen Dreiecke ABC mit dem
 gleichen Winkel [mm] \alpha [/mm] haben also das gleiche Verhältnis
 [mm] \frac{a}{c} [/mm] von Kathete zu Hypotenuse, wobei jetzt wichtig
 ist, dass wir diejenige Kathete meinen, die im Dreieck dem
 Winkel [mm] \alpha [/mm] gegenüber liegt. Das Zahlenverhältnis ergibt
 ausgerechnet einfach eine Zahl (ohne Längen- oder andere
 Einheit !).
 Die sich so ergebende Zahl ist also fest mit dem vorgege-
 benen Winkel [mm] \alpha [/mm] verknüpft; man nennt nun dieses
 spezielle Verhältnis den Sinuswert des Winkels [mm] \alpha [/mm] .
 Der Name "Sinus" dafür hat sich in der Geschichte der
 Mathematik so ergeben. Für die Anwendung ist dies nicht
 so wichtig zu wissen.
 Wenn du dir das Dreieck mit
 c'=65 mm,   a'=60 mm,  b'=25 mm
 aufzeichnest, kannst du den Winkel [mm] \alpha [/mm] messen und
 erhältst ungefähr 67.4° (falls du überhaupt so genau
 messen kannst ...).
 
 Es gilt also    sin(67.4°) [mm] \approx \frac{12}{13} \approx [/mm] 0.923
 
 Da der rechnerische Zusammenhang zwischen dem
 Winkel (z.B. in Grad gemessen) und dem Sinuswert
 nicht einfach ist, benützt man dafür seit alter Zeit
 Tabellen und seit einigen Jahrzehnten die dafür in
 Rechnern vorgesehenen Funktionstasten, hinter denen
 ausgeklügelte Algorithmen stecken, welche uns das
 Nachschlagen in Tabellen ersparen.
 Analog wie Sinus (aber mit anderen Seitenverhält-
 nissen im Dreieck ABC) werden auch die Funktionen
 Cosinus und Tangens (ferner Cotangens, Secans und
 Cosecans) definiert.
 
 
 LG    Al-Chwarizmi
 
 
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     |  | Status: | (Mitteilung) Reaktion unnötig   |   | Datum: | 18:13 Di 29.03.2011 |   | Autor: | luna19 | 
 Danke für die ausführliche Antwort  :)
 
 Ich  werde nochmals bei meinem Lehrer nachfragen
 
 (ich habe es aber schon einigermaßen verstanden)
 
 
 
 
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